Donnerstag, 31. März 2011

Ich lächelte ihm zu...

Ich lächelte ihm zu...
 
Ich lächelte ihm zu, als wollt ich sagen,
dass seine Liebe mir gefällt;
Das gibt ihm Mut den Schritt zu wagen,
den keiner Sitte Macht mehr hält.

Er nimmt mir meine beiden Hände
und hält sie fest in langem Kuss,
bis ich mich bebend von ihm wende
und sage dass er gehen muss.

Da leuchtet tief in seinen Blicken,
der heiße Glanz der mich erschreckt,
es wagt sein Auge auszudrücken,
was ich erschaudernd längst endeckt.

Es zwinkt mich, dieses stumme Flehen,
ich geb' mich hin dem starken Blick
und seh mich langsam untergehen
in wunderseligem Liebesglück.
 
Thekla Lingen (1866-1931)







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